Mobbing – bewegender Ausweg!

Eine unglaublich anmutende Entwicklung. Nur in vier Monaten vom Mobbing Opfer zum stolzen jungen Mann (15 Jahre). Seit seinen frühen Kindheitsjahren wurde er gemobbt. Ausweg schien unmöglich!  An einem Sonntag begegnete ich diesem wertvollen Menschen in Begleitung eines Familienmitglieds. Er schien sehr verunsichert, sagte kaum etwas und Blickkontakt war kaum möglich. Stattdessen sprach entweder ich und erzählte über das Coaching oder seine Begleitung. Das Gespräch verlief positiv. Nach ein paar Tagen Bedenkzeit entschied sich er und seine Familie mutig für das Coaching.

In seiner ersten Sitzung im Dezember 2018 erzählte er darüber, dass er oft Bauchschmerzen und Übelkeit hat. Viele ärztliche Untersuchungen wurden gemacht ohne einen organischen Befund. Der Arzt empfahl einen Psychologen oder einen Coach. Er erzählte, dass er von vielen Lehrern heruntergezogen wurde, keine Lust auf Schule hatte, depressiv in seinem Zimmer hockte, Kontakte vermied und häufig zu Hause und in der Schule austickte.

Mit der Zeit stieg sein Vertrauen spürbar an. Als ich Ihn fragte was sich so in dieser ersten Stunde in ihm regt erzählte er, dass sich in ihm folgende Stimmen meldeten. Eine fragende Stimme „Will ich das überhaupt?“,  eine negativ Vorausdenkende Stimme „Es bedrückt mich, etwas könnte passieren“, eine Schüchterne Stimme „Es wird komisch, schau weg“ und eine mutige Stimme „Ich traue mich Sachen“. Zum Glück dachte ich, sonst wäre er vermutlich nicht hier.  Am Ende definierte er am Flipchart mit deutlich unsicher wirkenden körperlichen Haltung sein Ziel „Ich möchte meinen Stolz zeigen können.“

Die zweite Sitzung war sehr bewegend für Ihn. Er befasste sich mit seiner inneren Dynamik. Er gewann Bewusstheit darüber, wie seine  tiefen Prägungen sein Leben unbewusst beeinflussten. Eine wichtige Erkenntnis auch wenn es teilweise sehr traurig und schmerzhaft für Ihn war.   

In den ersten beiden Sitzungen schien er in Bezug auf sein Ziel nur langsam näher zu kommen. Der Durchbruch kam in der dritten bewegenden Sitzung, als er Stück um Stück seine positiven Seiten und Stärken bewusst machte und wir uns auch die Wirkung seines sozialen Umfeldes wertschätzend anschauten.  Nach der dritten Sitzung habe ich seine Eltern mit in den Coaching-Prozess einbezogen. Es freute mich sehr, dass Sie beide sehr aufgeschlossen und mutig waren. Die Bedeutung Ihrer Elternrolle zur Stärkung seiner Persönlichkeit war eine wichtige Ergänzung, die beide erkannten und sich ermutigt, glücklich und herzlich verabschiedeten.  Ich sprach Ihnen meine Wertschätzung aus!

In dieser Zeit schrieb ich seine Begleitung im ersten Kennlerngespräch an. Sie schrieb mir auf meine Frage ob er Veränderungen an ihm wahrnimmt folgendes.

  • Er geht nun gerne zur Schule
  • Er ist öfter gut gelaunt
  • Ist nun häufiger mit Freunden aus (schließt sich nicht mehr ein)

In seiner vierten und letzten Coaching Sitzung April 2019, war er dann so weit, dass er folgendes von sich gab.

  • Mein Ruf in der Schule hat sich verändert von "Der Typ der immer bei jeder Kleinigkeit aus tickt, zu dem der der Schule hilft."
  • Mein Lehrer dankt mir für meine Arbeit, dass ich Dinge mache,  die sein Wissen übersteigt.
  • Meine Eltern sagen mir, dass ich glücklich bin.
  • Bin selbstbewusster
  • Mein Selbstwertgefühl ist gestiegen
  • Meine Freundin sagt mir, dass ich 1000 mal positiver bin als vorher
  • Bin nicht mehr so schüchtern wie früher und das fühlt sich leicht an.

Besonders bewegend war sein Schlusssatz: „Wenn ich zurückblicke, bin ich ein anderer Mensch geworden.“ Seine Freude und sein Stolz waren im Raum.

Ein berührender und bewegender Abschied mit einer festen Umarmung. Ich hatte das Gefühl, hier geht ein intelligenter, mutiger, empathischer und stolzer junger Mann in die Welt, der seine Potenziale nun entfalten beginnt und viel erreichen wird. Er war glücklich, leicht und froh! Sein Vater war sehr dankbar!




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